Es bringen wohl die vielen Jahre meiner Arbeit mit sich, dass ich beim Blick ins Gesicht eines Menschen meine „Logopädenbrille“ nicht mehr ablegen kann… Ich sehe Asymmetrien oder ein muskuläres Ungleichgewicht. Ich sehe selbst bei einem geschlossenen Mund, ob die Zunge an ihrem physiologischen Ruhelageplatz liegt, oder nicht.
Hä? Will sie jetzt sogar behaupten, sie hätte einen logopädischen Röntgenblick? Nein natürlich nicht…
Was genau ist nun die korrekte Zungenruhelage?
In Ruhelage schmiegt sich die Zunge ab dem Alveolarrand (das ist der Wulst hinter den oberen Schneidezähnen, auch Papilla incisiva genannt ) mit ihrem vorderen Teil leicht an den Gaumen. Teilt man die Zunge in Drittel, so sollte das erste Drittel leichten, flächenhaften Kontakt mit dem harten Gaumen haben. Bei korrekter Zungenruhelage haben unsere Lippen Kontakt, unser Kinnmuskel ist entspannt und wir atmen durch die Nase. Unsere Zahnreihen befinden sich in einer sogenannten Ruheschwebe, das bedeutet sie sind weder fest aufeinander gebissen, noch hängt der Unterkiefer nach unten.
Nehmt Euch eine Sekunde Zeit und fühlt mal, wo Eure Zunge liegt, wenn ihr nicht sprecht oder esst!!!